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Hotelul de Gheata - Eisholtel am Balea Lac

ErinnerungenErinnerungen
*****ler Mann
877 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hotelul de Gheata - Eisholtel am Balea Lac
Das erste Eishotel im östlichen und südlichen Teil Europas steht in Rumänien, genauer am Gletschersee Balea Lac.
Viele kennen diesen von Besuchen im Sommer - liegt er doch fast genau am Scheitel des Transfăgărășan - einem der schönsten Pass-Straßen in ganz Europa.

Doch auch im Winter lohnt ein Besuch. Wintersportler sind da schon länger. Hier ist jedoch Muskelkraft gefragt. Man kommt mit der Gondel von der Talstation Bâlea Cascada bis hoch zum See. Ab da muss man zu Fuß, bzw. auf Skiern weiter. Keine gewalzten Pisten, keine Lifte. Natur Pur.

Für die, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen gibt es seit 2006 ein recht außergewöhnliches Angebot: Das Eishotel.

Mal mehr, mal weniger groß - je nachdem, wie der Winter ausfällt, besteht es aus Eisblöcken, die aus dem See herausgeschnitten werden. Die Basis bildet ein Saal aus Eis, an den sich die Zimmer - ähnlich einer Kathetrale - seitlich anschließen.

In den letzten Jahren wurden zusätzlich noch einige Iglus errichtet - für die, die es einsamer möchten.

Auch eine Kirche aus Eis gehört zum Ensemble dazu. Hier finden mittlerwile häufig Trauungen statt - als Unterkunft für die Hochzeitsnacht halte ich das Eishotel allerdings für weniger geeignet.

Wie muss man sich eine Nacht im Eishotel vorstellen?

Man kommt an und wird zunächst zur Cabana am See weitergereicht. Deren Besitzer betreiben auch das Eishotel. Dort bekommt man einen Raum zugeteilt, wo man sein Gepäck abstellen kann, wo es eine Dusche und eine Toilette gibt. Das ist ein kleiner Schlafsaal, den sich alle Gäste des Eishotels teilen.
Dann gibt es eine kurze Einweisung, man muss schriftlich erklären, dass man das wirklich haben will. Die Zimmer selbst kann man ab ca. 18:00 Uhr beziehen - vorher ist das Eishotel für die Schaulustigen geöffnet, die für ihre Neugier mit 10 Lei Eintritt zahlen müssen. Die Gäste dürfen natürlich auch vorher schon rein. So hat man die Möglichkeit, sich alle Zimmer anzuschauen. Jedes Zimmer ist anders. Heuer (2014/2015) ist das Thema die Sternzeichen.

Am Ende der großen Halle befindet sich eine Eisbar, bei der man Kaltes und Warmes zu trinken bekommt. Sind die Tagesgäste weg, dann wird Programm für die Gäste geboten - je nach Feierlaune.

Vor den einzelnen Zimmern befindet sich jeweils ein Tisch aus Eis mit 4 ebensolchen Stühlen. Hier kann man ein Eis-Dinner buchen. Ein Mehrgängiges Menü wird stilvoll angerichtet und serviert. Uns erschien der Preis von 65€ pro Person ziemlich happig, so dass wir unser Abendessen in der Cabana eingenommen und dafür ein Viertel des Preises bezahlt haben.

Das Interieur der Zimmer besteht komplett aus Eis. Je nach Größe findet man zwei kleine Hocker oder Lehnsessel, kleine Tischchen etc. und als zentrales Möbelstück ein Bett aus Eis. Darauf liegt eine dünne Matratze, zugedeckt mit Lammfellen etc.
Direkt ins Eis sind Lichterketten eingefroren, die den Raum dezent beleuchgten. Diese lassen sich auch ausschalten.

Man bekommt Schlafsäcke vom Haus - wir hatten unsere eigenen dabei, haben die angebotenen dann jedoch als zusätzliche Decke benutzt.

Bei ungefähr -2 Grad ist es ungewohnt kühl in der Nacht. Draußen tobte ein Sturm, davon war drinnen nur ab und an etwas zu spüren, als kleine Mengen feinste Schneekristalle durch irgendwelche Ritzen drang. Ich habe mich vor dem zu Bett gehen trotzdem nochmal raus getraut, um ein paar Fotos zu machen. Ein grandioser Sternenhimmel und eine traumhafte Kulisse!

Wer zur Toilette will, der kann in die der Seilbahn-Bergstation gehen. Die ist gerade mal 20m entfernt, das Gebäude ist geheizt. Dennoch war es der - wenn auch einzige - Minuspunkt. Nur eine Toilette, die war ziemlich verdreckt und die Tür ließ sich nicht schließen. Da besteht noch viel Verbesserungspotential.

Ich habe an sich sehr gut geschlafen. Morgens braucht es schon etwas Überwindung, aus dem Schlafsack in die Klamotten zu steigen. Aus Erfahrung habe ich die Hose zusammengerollt und mit den Schuhen unten ins Fußende des Schlafsacks gelegt.

Wer es dann doch nicht die ganze Nacht im Eishotel aushält, der bekommt die Handynummer der Managerin. Die sperrt dann die Cabana auf, wo man im oben genannten Schlafsaal (der mir persönlich aber zu warm gewesen wäre) den Rest der Nacht komfortabler verbringen kann. Es waren schon einige der Gäste, die morgens aus dieser Richtung zum Frühstück kamen *zwinker*

Fazit: Ein tolles Erlebnis, was ich durchaus weiterempfehlen kann. Mehr als eine Nacht würde ich persönlich aber nicht bleiben - man merkt doch, dass es für den Körper ungewohnt ist.
Ganz besonders toll fand ich, dass jedes Zimmer mit einer anderen Nationalität belegt war: Wir deutsche, Rumänen, Engländer, USA, Australien, Neuseeland, Serbien ... Stößt man im eigenen Land doch häufig auf ungläubiges Kopfschütteln, wenn man erzählt, dass man nach Rumänien fährt, so sieht das der Rest der Welt wohl eher anders. Vielleicht auch, weil als Preis für eine Übernachtung nur ein Viertel von dem aufgerufen wird, was die anderen Eishotels verlangen.

Fred

PS: Ein paar Bilder habe ich auch noch *zwinker*
Die Eisbar
Der Eingang
Die Lobby
Die Halle
Das Kaminzimmer
Zimmer von Innen
Das Skorpionzimmer
Nachts bei Sturm draußen
Blick von der Seilbahn-Bergstation in Richtung Sibiu. Unten nur zu erahnen der Transfagarasan
**AG Paar
5.302 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke Fred für den super Bericht.

Aber das Eishotel brauchen wir im Moment nicht. Letzte Nacht war die
-30 Grad geknackt und die Nacht zuvor war es -25.
Bei den Temperaturen sollte es da oben noch heftiger sein.
ErinnerungenErinnerungen
*****ler Mann
877 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Drinnen nicht - höchstens draußen.

Im Inneren beibt die Temperatur konstant zwischen -2 Grad und 0 Grad.

Fred
****m66 Mann
25 Beiträge
Glanzvoller Beitrag und Fotos
Sage einfach nur mal DANKE.
ErinnerungenErinnerungen
*****ler Mann
877 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Gern geschehen.
Sorry für die vielen Tippfehler, ich kann es leider nicht mehr editieren.

Fred
Bevor sie vermisst werden.

Hab' ein paar *tipp*-Ausrutscher entfernt. *zwinker*
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